Etablierung einer Standard-Diagnostik des Mikrobioms agrikultureller Böden
Ein gesunder Boden ist wichtig, um gesunde Lebensmittel herstellen zu können und die Art der Bewirtschaftung hat darauf großen Einfluss – das ist unstrittig und bekannt.
Das Institut für Mikrobiologie der Universität Greifswald nimmt nun das mikrobielle Bodenleben in Ackerböden (das Mikrobiom) genauer unter die Lupe. Ziel ist die Zusammensetzung und Funktion des Boden-Mikrobioms näher zu bestimmen. Besonders interessiert die Forschenden, wie unterschiedliche Düngemethoden, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bodenbearbeitungsgänge die Mikroorganismen im Boden beeinflussen.
Im Projekt AgriBiom arbeiten Mikrobiologinnen und Pharmazeuten der Universität Greifswald mit Landwirten der Greifswalder Agrarinitiative e.V. (GAI) zusammen. Es werden auf verschiedenen Standorten auf Ackerflächen rund um Greifswald Bodenproben gezogen und Daten zur Bewirtschaftung und Bodenbeschaffenheit erhoben.
Im Labor wird die Zusammensetzung des Mikrobioms bestimmt und statistische Zusammenhänge mit der Bewirtschaftung untersucht. Gemeinsam mit den Landwirten wird besprochen, welche Möglichkeiten bestehen durch gezielte Bewirtschaftungsmaßnahmen ein gesundes Bodenleben zu fördern.
Das mittelfristige Ziel dieses Projekts ist einen Schnelltest zu entwickeln. Die Hoffnung: eine schnelle Rückmeldung zum Zustand des Mikrobioms könnte dem Bewirtschafter Auskunft geben zum mikrobiologischen Potential des Bodens, sowohl im positiven Sinne, sprich: ob die “richtigen” Mikroorganismen gedeihen die das Pflanzenwachstum fördern, als auch im negativen Sinne, d.h. ob die “falschen” Mikroorganismen überhand nehmen und die Kulturpflanzen beeinträchtigen.
Die in diesem Projekt entwickelten standardisierten Testverfahren, sollen Handlungsempfehlungen für Praxis und Politik ermöglichen, um eine mikrobiologische Diversität zu fördern, die das Wachstum und Resistenz von Nutzpflanzen unterstützt. Zum anderen können die Testverfahren dazu beitragen die Übertragung pathogener Erreger und Resistenzen einzudämmen.
Beides trägt zur Verbesserung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt bei – ganz im Sinne des OneHealth-Ansatzes.
Projektleitung:
Dr. Susanne Sievers (susanne.sievers[at]uni-greifswald.de) und
Dr. Tjorven Hinzke (tjorven.hinzke[at]uni-greifswald.de)
Ansprechpartnerin für dieses Projekt in der GAI:
Monika Ringenberg (agribiom[at]gai-ev.de)
Das AgriBiom-Projekt ist eingebunden in den Forschungsverbund One-Health-Region Vorpommern